Elektronische Mutterpass

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Kurzbeschreibung

Der elektronische Mutterpass (eMutterpass) ist ein Teil der digitalen Transformation des deutschen Gesundheitssystems, der die Dokumentation der Schwangerschaftsvorsorge revolutionieren soll. Mit einer sicheren und zentralisierten Datenspeicherung bietet der eMutterpass Vorteile wie bessere Zugänglichkeit und Transparenz. Dennoch gibt es Herausforderungen bei der Implementierung, insbesondere hinsichtlich Akzeptanz, Datenschutz und finanziellen Hürden. Dieser Artikel untersucht die Vorteile und Limitationen des eMutterpasses, beleuchtet offene Forschungsfragen und gibt Einblicke in die Zukunftsperspektiven.

Gliederung

  1. Einleitung  
  2. Relevante Hintergrundinformationen  
  3. Akzeptanz von Schwangeren Personen
  4. Datensicherung und Datenschutz
  5. Der eMutterpass im Zusammenhang mit der Telematik-Infrastruktur (TI)  
  6. Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten  
  7. Vor- und Nachteile des eMutterpasses
  8. Zukunftsperspektiven  
  9. Fazit  
  10. Literaturverzeichnis


1 Einleitung

Der Mutterpass ist seit Jahrzehnten ein unverzichtbares Instrument in der deutschen Schwangerschaftsvorsorge. Durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens wurde der elektronische Mutterpass als Teil der elektronischen Patientenakte (ePA) in das System integriert[1]. Ziel ist es, den Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen für werdende Mütter und das medizinische Fachpersonal zu erleichtern, Fehler durch manuelle Übertragungen zu minimieren und die Versorgung zu verbessern.

2 Relevante Hintergrundinformationen

Der eMutterpass ist Teil der umfassenderen digitalen Strategie des deutschen Gesundheitswesens. Diese Transformation wird durch die Telematik-Infrastruktur (TI) unterstützt, die alle relevanten Akteure des Gesundheitswesens miteinander verbindet, darunter Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen[1]. Die TI ermöglicht den sicheren Austausch von Gesundheitsdaten, einschließlich der Daten des eMutterpasses.

3 Akzeptanz der Mütter

Eine der wichtigsten Hürden bei der Einführung des eMutterpasses ist die Akzeptanz der Mütter. Studien zeigen, dass viele Schwangere skeptisch gegenüber der Nutzung digitaler Gesundheitsdaten sind, insbesondere aufgrund von Datenschutzbedenken und fehlender technischer Kenntnisse[2]. Andere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Mütter, die bereits digitale Gesundheitsanwendungen nutzen, tendenziell offener für den eMutterpass sind. Allerdings bleibt der Bedarf an Aufklärung und Schulung groß, um eine breitere Akzeptanz zu schaffen[3].

4 Datensicherung und Datenschutz

Der Schutz sensibler medizinischer Daten ist ein zentrales Thema im Zusammenhang mit dem eMutterpass. Die Informationen werden über die Telematik-Infrastruktur (TI) des deutschen Gesundheitswesens gespeichert, die als sicher gilt und durch verschiedene Verschlüsselungsmethoden geschützt ist[4]. Trotz dieser Maßnahmen bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, da Patientinnen Angst haben, dass ihre Daten für unautorisierte Zwecke verwendet oder gehackt werden könnten. Die Akzeptanz des eMutterpasses könnte durch transparente Informationen über die Sicherheitsvorkehrungen gesteigert werden.

Jeder Nutzer der Telematikinfrastruktur – ob Arzt, Krankenhaus oder Apotheker – ist für den Schutz der von ihm verarbeiteten Patientendaten verantwortlich. Die Details dazu werden mit dem Gesetzentwurf lückenlos geregelt[1].

5 Die Telematik-Infrastruktur (TI) ist die technische Grundlage des eMutterpasses. Sie ermöglicht die sichere Vernetzung von Ärzt*innen, Hebammen und Krankenhäusern mit den Patientendaten in der elektronischen Patientenakte (ePA). Die TI gewährleistet, dass medizinische Daten zentral gespeichert und sicher ausgetauscht werden können, was die Qualität der Versorgung verbessert (Krammer & Vogel, 2020). eMutterpass ist Teil von der elektronische Patientenakte (ePA). Nur durch Zustimmung zur ePA kann die eMuPa auch verwendet werden[5]. Anschluss für Hebammen an Telematikstruktur, Checkliste über gematik zum Download verfügbar[6].

6 Finanzielle     Unterstützungsmöglichkeiten

Die Einführung des eMutterpasses wird durch verschiedene öffentliche Programme und Organisationen unterstützt. Unter anderem stellt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) finanzielle Mittel für Arztpraxen bereit, um in die nötige digitale Infrastruktur zu investieren[2]. Zudem gibt es Förderprogramme von Bund und Ländern, die Gesundheitseinrichtungen bei der Implementierung von eHealth-Lösungen wie dem eMutterpass unterstützen.

7 Vor- und Nachteile des eMutterpasses

Vorteile:

- Zugänglichkeit:     Jederzeitiger Zugriff auf die medizinischen Daten[3].

- Vermeidung     von Papierverlust: Keine Gefahr, dass der Mutterpass verloren geht.

- Sicherheit:     Verschlüsselte Speicherung in der Telematik-Infrastruktur[4].

- Effizienzsteigerung:     Einfacher Austausch von Informationen zwischen Gesundheitsdienstleistern.

- keine willkürliche Veränderung der Daten

- Vermeidung Fehl- und Doppeldiagnosen

- Mutterpass kann nicht vergessen  verloren dennoch jederzeit verfügbar ist

- Daten(Messwerte) werden direkt im elektronischen Mutterpass abgelegt

-Speichermedium eine Telematik-Cloud, die derzeit von den Krankenkassen und der gematik gemeinsam aufgebaut wird, und als mehrfach gesichertes, geschlossenes Netzwerk für das gesamte Gesundheitswesen dienen soll.

Nachteile:

- Barrieren für Patient*innen ohne Smartphone

- Erschwerter Zugang zu wichtigen Daten im Notfall vor allem bei Bewusstlosigkeit der Schwangeren (vorallem im Ausland)

- Digitale     Kluft: Nicht alle Schwangeren haben Zugang zu den erforderlichen     digitalen Geräten oder einer stabilen Internetverbindung (Heinrich &     Meinhardt, 2020).

- Technische     Schwierigkeiten: Probleme bei der Nutzung oder technische Ausfälle[3].

- Akzeptanzprobleme:     Datenschutzbedenken und Unsicherheit über die Verwendung der Daten.

- Ein weiterer Bias besteht in der Unterschätzung der Herausforderungen bei der Nutzung durch Fachkräfte, die eventuell eine Schulung benötigen, um den Umgang mit dem System zu erlernen[2].

8 Zukunftsperspektiven

- Potenzial für eine modernere und effizientere Gesundheitsversorgung, doch Datenschutz und praktische Umsetzbarkeit bleiben zentrale Themen in der Diskussion

- Langfristig könnte er Teil einer vollständig vernetzten Gesundheitsakte sein, die den Zugang zu medizinischen Informationen für Ärzte und Patientinnen erleichtert

- Übersetzung des eMuPa und Untersuchungsergebnisse in unterschiedlichen Sprachen: Englsich, Arabisch, Russisch etc.

9 Fazit

Der elektronische Mutterpass bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere bei der Verbesserung der Zugänglichkeit und der Sicherheit medizinischer Daten. Gleichzeitig bestehen aber auch erhebliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Akzeptanz und technische Barrieren. Um das volle Potenzial des eMutterpasses zu realisieren, sind umfassende Investitionen in die digitale Infrastruktur sowie Schulungsmaßnahmen erforderlich. Offene Forschungsfragen und technologische Weiterentwicklungen werden in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein, um den eMutterpass als festen Bestandteil der Schwangerschaftsvorsorge zu etablieren.

Hebammenwissenschaftlicher Forschungsstand dazu

Hier können sämtliche Veröffentlichungen für oder von Hebammen eingefügt werden, um hebammenwissenschaftliche Vernetzung zu fördern.

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Bundesministerium für Gesundheit. (2021). Digitalisierung der Gesundheitsversorgung – Der elektronische Mutterpass. Zugriff am 14. Oktober 2024. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/e-mutterpass
  2. 2,0 2,1 2,2 Heinrich, M., & Meinhardt, T. (2020). Der Weg zur Digitalisierung in der Schwangerschaftsvorsorge. Deutsches Ärzteblatt, 117(4), 56-59.
  3. 3,0 3,1 3,2 Schulz, A. (2019). Die digitale Zukunft der Schwangerschaftsvorsorge in Deutschland: Chancen und Risiken. Frauenarzt, 60(5), 290-294.
  4. 4,0 4,1 Krammer, B., & Vogel, S. (2020). Elektronische Gesundheitsakten und ihre Bedeutung für die Geburtshilfe. Journal für Geburtshilfe und Neonatologie, 224(2), 120-124.
  5. Gematik. (2024). Elektronische Patientenakte (ePA) aktuell. Zugriff am 14. Oktober 2024, von https://www.gematik.de/anwendungen/epa/epa-aktuell
  6. Gematik. (2022). Checkliste für Hebammen zur Einführung der Telematikinfrastruktur (TI). Zugriff am 14. Oktober 2024, von https://www.gematik.de/media/gematik/Medien/Newsroom/Publikationen/Checklisten/gematik_Checkliste_Hebammen_web_220617.pdf

Weblinks

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